Mit dem Zug nach Basel, dann ganz easy mit easyJet nach
Dubrovnik und weiter mit dem gemieteten Suzuki Vitara Hybrid nach Montenegro. Und
niemand will unser Impfzertifikat sehen.
Super Mario und sein Team haben sich gut um
unser Schiff gekümmert.
05.07.2021 Provisioning
Wir profitieren von unserem Mietauto und bunkern
Flüssigkeiten: 40 Wasserflaschen à 6 Liter, diverse Softdrinks, Diesel und
Benzin. Dann sind die Lebensmittel dran.
Schon um neun Uhr ist es dreissig Grad
heiss. Eine erste Testfahrt mit dem revidierten Dingi-Motor verläuft vielversprechend,
Drehzahlschwankungen treten nicht mehr auf und der Motor hat nun seine 20 PS
Power. Ein Taucher befreit unsere Propeller von Barnacles und Bewuchs. Am Abend
steht wieder Schrubben auf dem Programm, diesmal ist der Backbordrumpf dran. Im
Mariniero in Zelenika geniessen wir ziemlich erschöpft eine hervorragende Pizza
direkt am Meer.
08.07.2021 Es ist soweit…
… wir legen ab! Nach einem ausgiebigen Bad im Meer und nachdem
die Behörden um 15 Uhr aus ihrer Siesta zurückgekehrt sind, checken wir aus.
Es
hat leichten Wind, wir setzen Fock und Gross und segeln durch den Cut
hindurch ins offene Meer. Immerhin 15 Seemeilen können wir segeln, bis der Wind
wie vorhergesagt zusammenbricht und wir die Maschinen anwerfen müssen. Wir
rechnen mit ca. vierzig Stunden bis Korfu. Modus Operandi: 3-Stunden-Schichten
zu zweit, immer Lifevest an und in der Nacht angeleint. Dauerappetit gehört
auch dazu sowie der Gluscht nach kalten Softdrinks. Immerhin hat es zeitweise etwas
seitlichen Wind, der uns mit 0.4 Knoten unterstützt.
09.07.2021 Die ersten Delfine
Während der Nacht halten uns die Fischerboote auf Trab,
insbesondere diejenigen, die kein AIS haben. Überall sind Lichte auf dem
Wasser.
Auf einen schönen Sonnenaufgang folgt ein wolkenloser Tag. Beim
Schichtwechsel um sechs Uhr früh bekommen wir einen kurzen Besuch von ein paar
Delfinen. Wir geniessen einen ruhigen Tag auf See und ohne besondere
Vorkommnisse. Trotzdem geht die Zeit schnell vorbei und die Sonne versinkt
schon wieder im Meer.
10.07.2021 Korfu (195 sm)
Endlich haben wir ihn gefunden, doch bevor uns der
Hafenmeister rein lässt, prüft er unsere COVID-Zertifikate.
Dann beginnt ein langwieriger
Prozess, mit einem Besuch bei der Zollbehörde dazwischen. Schlussendlich sind
alle unsere Daten abgeschrieben und auch noch von Hand in ein grosses Buch übertragen
und wir werden in die gleissende Mittagssonne entlassen. Wir motoren zur nahe
gelegenen Insel Nisi Vida und lassen zuerst den Anker und dann uns ins Wasser
fallen.
11.07.2021 Symphony
Der Tag beginnt heiss und mit einem ausgiebigen Bad im
warmen Wasser. Dann verlegen wir uns nach Gouvia.
Symphony fahrt an uns vorbei
in die Marina von Gouvia. 2014 haben wir sie in der Karibik kennengelernt. Wir
starten einen Überfall mit dem Dinghi und werden auf einen Drink eingeladen und
erhalten viele wertvolle Tipps für unseren Törn Richtung Süden.
12.07.2021 Mariel
Wir warten auf die Ankunft von Mariel. Die Zeit verbringen
wir mit Einkaufen, Baden und Emails/Büro. Anfang Nachmittag trifft Mariel mit
dem Taxi in der Marina Gouvia ein. Sie ist keine zwei Minuten auf dem Schiff,
und schon im Wasser.
Am Abend verabreden wir uns spontan mit Symphony und gehen
in die Taverne Palieux essen. Das Chateau Briand mit Pfeffersauce und der Catch
of the Day schmecken hervorragend.
13.07.2021 Lakka – Paxos (228 sm)
Zwischen Korfu und Lefkas bieten sich Paxos und Antipaxos
als Zwischenziel an. Die Strecke beträgt nur 30 sm und die können wir gut
motoren. Immer wieder kommt ein bisschen Wind auf und wir versuchen zu segeln.
Schon von weitem ist sichtbar, dass die Ankerbucht von Lakka
rappelvoll ist. Wir finden etwas ausserhalb einen guten Ankerplatz und es ist
ja eine ruhige Nacht vorausgesagt. Wir schnorcheln einmal rund um
die Bucht. Ein paar Krebse, blasse Fische und endlich Sand! Lakka ist voll von Restaurants und wir finden
perfektes Pistacchio Icecream!
14.07.2021 Voutoumi – Antipaxos (237 sm)
Das Wetter ist perfekt, um auf der Westseite von Paxos nach
Süden zu fahren. Die Küste ist schroff und steil abfallend. Immer wieder hat es
Höhlen.
Erimitis: eine traumhafte Bucht mit weissem Strand. Der Anblick ist überwältigend und wir verbringen
den Tag mit schnorcheln, Dingi-Ausflügen zu den Höhlen und einem
Besuch am Strand.
Am Abend motoren wir nach Antipaxos und finden
einen Platz in einem gut belegten Ankerfeld.
15.07.2021 Antipaxos – Preveza (266 sm)
Wir haben Zeit, Wind ist erst
für den Nachmittag vorhergesagt. Nach Schwimmen und Wakeboarden lichten wir um
11:30 Uhr den Anker. Windrichtung und -stärke sind ideal für den Genaker.
Dieser zieht uns mit guter Geschwindigkeit bis nach Preveza.
Preveza ist für
uns Ausgangspunkt für den Lefkaskanal. Lust auf Schwimmen hat im trüben Wasser
niemand. Deshalb sind wohl auch keine Charteryachten vor Anker.
16.07.2021 Preveza
– Ormos Barbarézou (291 sm)
Wir segeln zum Lefkaskanal
und passieren mit vielen anderen Booten die geöffnete Brücke.
Im Norden von Meganisi erkunden wir jede Bucht. Wir finden eine kleine Bucht bei der Alfonisi Insel nur für uns.
Plötzlich
firscht der Wind stark auf und die Wellen drücken uns gegen das Ufer. Wir
fliehen in die nächste grössere Bucht und versuchen zu ankern. Der Boden ist
mit Seegrass bedeckt und nach zwei Versuchen geben wir es auf. Also weiter Richtung
Süden, ein paar Buchten weiter. Das Ankern hält uns auch in Ormos Barbarézou
auf Trab. Erst beim fünften Versuch sind wir zufrieden mit dem Ergebnis und
haben unsere private bay doch noch gefunden. Die Nacht ist ruhig.
18.07.2021 Gidaki Vathy
– Skala Kefalonia (331 sm)
Immer wieder tauchen Menschen am Strand auf. Wir wollen
herausfinden, woher sie kommen und wandern den Weg hinauf. Dieser führt durch
wohlriechende Vegetation aber irgendwie nirgendwo hin.
Wir geniessen den Ort und legen erst um zwei Uhr ab.
Der lange, auslaufende Strand von Skala erscheint und als guter Nachtstopp.
Symphony leistet uns Gesellschaft und wir fahren zum «Anlegeschluck» rüber.
Ein weiterer Hotspot steht auf dem Programm: Shipwreck Bay
auf Zakynthos. Die Bucht mir ihren Felsen und die Blautöne des Wassers sind
gigantisch. Der Menschenauflauf und Schiffsverkehr ebenfalls.
Trotzdem
schwimmen wir an den Strand. Ohne Schuhe ist das Gehen auf den Steinen
schmerzhaft und nach dem wir das Wrack (Schmugglerschiff, das 1980 von der
Küstenwache gejagt und Schiffbruch erlitten hatte) umrundetet haben, bringen
wir uns in der nächsten Bucht in Sicherheit.
Wir geniessen schönes Segeln nach Kefalonia und finden am
Quai von Argostoli einen Anlegeplatz. Der Ort ist eine Überraschung:
sympathisch, sauber und voller gut gelaunter Menschen. Da ist klar, was folgt: Dinner
out!
20.07.2021 Trillium
Wir nutzen den Tag, um das
Schiff zu putzen, Wasser zu bunkern, Wäsche zu machen und Lebensmittel
einzukaufen. Und ein weiterer Ventilator findet seinen Platz in der
Achterkabine. Argostoli ist bekannt für seine Meeresschildkröten und
tatsächliche sehen wir immer wieder eine ihren Kopf aus dem Wasser strecken.
Dann ist er da, der grosse
Moment: Trillium taucht zuerst auf AIS auf und dann sehen wir den Masten
näherkommen. Kaum sind sie an uns festgemacht, sind wir auch schon zusammenm
unterwegs in die Stadt. Nach sieben Jahren findet unser gemeinsames Segeln
seine Fortsetzung.
Wir entscheiden uns, nicht noch länger in Argostoli zu
bleiben. Bis wir aber fertig sind, um auszulaufen, ist es schon später
Nachmittag. Der Weg in die Badebucht im Süden von Kefalonia ist kurz.
Wir wollen die Nacht bei den Blue Caves
verbringen, doch daraus wird nichts. Während Trillium am med-mooren ist, fällt auf
ocean5 die Backbord-Maschine aus. Manövrierunfähig ist ein Andocken an Trillium
nicht mehr möglich.
Wir prüfen die nächsten Buchen auf einfaches Ankern.
Plötzlich ist ein Motorboot an unserer Seite. Der Fahrer bietet uns eine Boje
an, wenn wir in seiner Taverne essen. Ein guter Deal, insbesondere auch, um
unseren Motor zu reparieren. Wir holen Lyell ab und prüfen gemeinsam die
Dieselleitungen und Filter. Gefunden haben wir nichts, es war wohl einfach Pech
und Luft. Nachdem wir das ganze System entlüftet haben, springt nach dem
zweiten Versuch der Motor auch wieder an.
Wir holen den Besuch der Blue Caves nach. Um 09:30 Uhr fallen
die Touristenboote ein und der Seegang nimmt zu. Wir fliehen.
Nach viel Motoren fällt unser Anker im drei Meter tiefen,
klaren Wasser auf Sand. Die Südbucht ist riesig, wenig tief und einfach zum
Ankern. Die Wassertemperatur ist über 30 Grad und wir finden einen
Schattenplatz am schmalen Strand.
24.07.2021 The Place to be!
Am Morgen erkunden wir die
Insel Marathonisi. Ein kleiner Streifen am Strand ist für die Menschen
zugänglich, der Rest ist abgesperrt für die Schildkröten und deren Nester sind
markiert.
Tagsüber bauen wir ein neues B&G Display im Cockpit ein und ersetzen
die Dichtgummis an den vorderen Backskisten. Es reicht noch für einen Schwumm
zum Strand und dann ist auch schon wieder Abend.
Wir geniessen feines Essen
und eine tolle Aussicht im Restaurant Mythos. Als wir auf das Schiff zurück
kommen, sind unsere Füsse mit Öl verschmutzt. Es gibt eine Ölquelle, der
Sand und das Wasser sind deshalb ölig und im kleinen Ort riecht es
dementsprechend.
Wir umrunden Zakynthos an der
Westküste. Die schroffen und hohen Klippen sind spektakulär. Überall hat es Höhlen
und es herrscht reger Bootsverkehr. Von Ferne blicken wir nochmals in die
Shipwreck Bay.
Am späteren Nachmittag kommt
endlich Wind auf und Raspberry zieht uns mit guter Geschwindigkeit nach
Kefalonia hinüber.
Am Abend erkunden wir den
kleinen Touristenort und finden sogar daily fresh made ice cream!
Wir haben es versucht, doch der Wind wollte nicht. Nach fast
zwei Stunden haben wir nur drei Seemeilen zurückgelegt. Wir nehmen die Segel
herunter und motoren die restlichen 13 Seemeilen.
Nach einem kurzen Bad wandern wir zu den Rizes Caves und zur
Hot Spring. Obwohl es schon Abend ist, ist es immer noch heiss und der Aufstieg
schweisstreibend.
Die Hot Spring ist enttäuschend: ein kleines dunkles Loch mit
kaltem Wasser.
Die Kids treffen sich zu einem Spieleabend auf ocean5.
Die Bucht ist bei Seglern sehr beliebt. Ein Grund dafür ist
sicher die Unterwasserwelt: schöne Formationen und mehr Fische als gewöhnlich.
Auch wir verbringen den Vormittag im 29 Grad warmem Wasser.
Für den nächsten Halt entscheiden wir uns für eine ganz
kleine Insel. Beim Passieren von «Gusty Island» und Böen bis 30 kn müssen wir
auf das 2. Reff reduzieren. Aufgrund des starken Windes finden wir die
Ankerbucht leer vor, erst am nächsten Tag füllt sie sich wieder. Wie üblich legt
sich der Wind am Abend wieder und wir verbringen eine ruhige Nacht.
28.07.2021 Formikoula – Palairos
(513 sm)
Am Morgen umrunden wir die kleine Insel mit dem Dingi. Dabei
entdecken wir zwei Seehunde, die gemütlich in einer Bucht umhertauchen. Was für
eine Überraschung! Und beim Schnorcheln wären wir wohl ziemlich erschrocken,
wären wir ihnen plötzlich begegnet.
Während die meisten Boote in Palairos oberhalb des Hafens
ankern, platzieren wir und südlich. Der Ankergrund ist gut und wir haben viel
Platz.
29.07.2021 Palairos
Sarah fliegt zurück in die Schweiz. Ihre Elektriker-Lehre
beginnt am 2. August. Wir mieten deshalb ein Auto und nutzen es am Nachmittag noch
für einen Grosseinkauf in Lefkas. Statt EUR 80 für ein Taxi kostet das Mietauto
EUR 47 für einen ganzen Tag.
30.07.2021 Palairos
– Ormos Varko (518 sm)
In der grossen Bucht finden wir in der Mitte guten
Ankergrund. Da hat es zwar keinen Strand wie links und rechts, dafür auch keine
Boote.
Beim Schnorcheln finden wir uns plötzlich in sehr kaltem Wasser wieder
und die Sicht ist verschwommen: kaltes Süsswasser aus einer Unterwasserquelle.
Da Salzwasser eine höhere Dichte aufweist, schwimmt das kalte Süsswasser oben
auf. Die Lufttemperatur ist auf 39 Grad angestiegen. Der Wind ist ablandig und
wir haben das Gefühl, permanent in einen Föhn zu blicken.
31.07.2021 Ormos Varko –
Arkoudi (533 sm)
Wir haben uns wieder für eine kleinere, unbewohnte Insel
entschieden. Wir erhoffen uns dadurch mildere Temperaturen, denn die Föhnsituation
in Palairos, wo sich der Wind an der Landmasse aufheizt, ist eine körperliche Herausforderung.
Der Plan geht auf und als die Tagestouristen fort sind,
haben wir Arkoudi für uns allein. Der Mojito trägt das seine zu einem gelungenen
Tagesausklang bei.
01.08.2021 Arkoudi
Es ist schön und kühler hier! Grund genug, zu bleiben. Dingifahrten
entlang der Insel, baden, schnorcheln und eine Wanderung in unwegsamen Geländen
zu den zerfallenen Gebäuden und der Süsswasserquelle füllen den Tag komplett aus.
02.08.2021 Arkoudi – Fiskardo
Kefalonia (547 sm)
Schönes Segeln mit Zwischenstopp in Lakkos. Die
Felswände und Gesteinsbrocken bieten über und unter Wasser eine faszinierende
Kulisse.
Fiskardo
ist überlaufen mit Booten und Menschen. Wir finden am Ende der Schiffskette
eine freie Lücke. Das Med Mooring (Festmachen mit Anker und Heckleinen) ist beim
starken Seitenwind nicht einfach, doch im zweiten Anlauf klappt es. Nicolas
verwöhnt und in seiner Taverne mit spektakulärer Sicht auf Bucht. Hafenkino
pur.
Eigentlich ist nur ein kurzer Schlag nach Lefkada geplant,
doch daraus wird nichts. In der angesteuerten Bucht sind bereits alle Ankerplätze belegt und wir wollen, ins Nahe Vasiliki zu motoren.
Der Wind frischt auf und plötzlich blasen uns 40 kn (max. 46 kn) ins Gesicht. Schaumkronen
fliegen uns entgegen. Ankern ist unmöglich und wir drehen ab. In Mirkos Gaios finden
wir endlich eine schöne und grosse Ankerbucht.
Wir erkunden die steil abfallenden Felswände. Die Texturen der Felsen sind spektakulär. Sechs Seemeilen liegen
vor uns, Wind hat es keinen. Erst am Nachmittag machen wir uns auf den
Weg nach Ormos Fraxia, einer kleinen idyllischen Bucht.
05.08.2021 Ormos Fraxia
– Preveza (590 sm)
Früh legen wir ab, um die neun Uhr Brücke bei Lefkas zu passieren
und vor dem Mittag einen begehrten Platz am Pier von Preveza zu ergattern.
Der Plan geht auf und wir befreien ocean5 vom Salz, bunkern Wasser
und machen uns bereit für Christine und Hanspeter.
In der Taverna Ventura werden wir mit griechischen
Spezialitäten verwöhnt!
Unser Segeljahr 2013/2014 ist immer noch sehr präsent in unseren Gedanken und hat uns wohl stärker geprägt, als wir denken. Es war die richtige Entscheidung, unsere Antares nach der Rückkehr 2014 zu verkaufen, sie machte uns frei.
Doch mit der Zeit ist der Wunsch nach einem Boot wieder so gross geworden, dass wir begonnen haben, den Markt nach einem geeigneten Schiff zu durchforschen und Boottests zu studieren. Mit unserer Segelerfahrung und nach Bootsmessen in Cannes, Düsseldorf, La Rochelle und Barcelona standen noch drei Schiffstypen zur Auswahl, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Beneteau 57, JPK 45 FC und Lagoon 42.
Zweimal machten wir den Versuch, eine Beneteau 57 zu kaufen. Es hatte nicht sollen sein, und das ist rückblickend gut so. Mit Jean-Paul Kelbert höchstpersönlich sind wir die JPK 45 Fast Cruiser probegesegelt. Das Schiff ist der Hammer: perfekt ausbalanciert, einfach zu segeln, top solide und sauschnell. Für fünf Erwachsene aber zu klein, weshalb unsere ocean5 nun eine Lagoon 42 ist.
Do, 6. Juni 2019 Here she comes!
Heute wäre die offizielle Übergabe gewesen, doch Lagoon überschätze seine Auslieferungs- kapazitäten und musste uns um zwei Wochen vertrösten.
Wir sind trotzdem nach Les Sables d'Olonne gereist, mit einer ersten Autoladung voller Material.
Per Zufall dürfen wir miterleben, wie unsere ocean5 per Sattelschlepper angeliefert wird. Ein
spektakulärer und imposanter Vorgang.
Auf dem Anhänger befindet sich eine hydraulische Hebebühne, mit der das Boot gehoben oder auf die Seite gekippt werden kann. Hindernisse können so einfach überflogen werden.
Eigentlicht nicht erlaubt, doch SAS liess uns trotzdem kurz auf unser Schiff. Der Mitarbeiter meinte: "It is your baby" und öffnete uns die Tür.
Die erste Sichtkontrolle ergibt keine Abweichungen zu unserer Bestellung. Die Vorfreude ist riesig.
Fr, 7. Juni 2019 Drama
"Les vents très violents qui ont accompagné la tempête Miguel ont fait
trois morts, vendredi, au large des Sables d'Olonne. Les malheureux, des sauveteurs en mer, ont péri
dans le chavirage de leur embarcation alors qu'ils allaient aider un
pêcheur."
Deswegen sind wir hier: Lagoon hat uns zu einer Besichtigung der Fabrik nach Belleville eingeladen, wo CNB Chantier Navale Bordeaux die Lagoon 42 und 46 baut. Fotos sind leider nicht erlaubt.
Der Fertigungs- prozess ist beeindruckend. Bei mehr als 300 Booten pro Jahr dürfen keine Fehler passieren.
Sa, 8. Juni 2019 Dunes du Pilat
Da wir schon "in der Nähe" sind, besuchen wir zum zweiten Mal die grösste Wanderdüne Europas. Ein beeindruckender und wunderschöner Ort.
Die 110 Meter hohe Düne verschlingt jährlich fünf Meter des hinter ihr liegenden Waldes.
21. Juni 2019 Handover
Lorenz und Hanspeter sind mit einem voll geladenen Espace und mit dem Dingi auf dem Anhänger angereist.
Vorgängig hat Alberto, unser Händler, das Schiff bereits von Lagoon übernommen. Nun übernehmen wir unsere ocean5 von ihm.
Alles ist in Ordnung!
Die beiden nächsten Tagen verbringen wir mit Testsegeln. Alberto zeigt uns, wie alles funktioniert und auf was zu achten ist. Man merkt, Segeln ist seine Leidenschaft. Das kommt uns jetzt zu Gute.
Bei perfektem Wetter und bis 20 kn Wind erreichen wir über 9 kn und legen über 60 sm zurück.
Wir kaufen Rettungsmittel und Fender und lassen das AIS programmieren.
Lagoon muss noch den Motor backbords prüfen, der vibriert gemäss Alberto zu stark. Other than that, no complaints!
Kulinarisch werden wir in Les Sables verwöhnt, besonders im La Fatra.
Sa, 6. Juli 2019 Endlich Ferien
Wir treffen in Les Sables d’Olonne ein, richten unsere
ocean5 ein und erledigen erste Einkäufe.
Die Schiffsküche ist noch nicht betriebsbereit, also essen wir auswärts im La
Fatra.
So, 7. Juli 2019 Schiffstaufe
Wir beschriften unseren Katamaran. Vorschriftsgemäss am Heck
und dann die erste Seite. Danach verliest Laura die Segenswünsche von Wolfgang
von 2013 und ocean5 kriegt einen Schluck Champagner.
Christine und Hanspeter sorgten mit ocean5-Crew-Tshirts dafür, dass wir gebührend gekleidet sind. Vielen Dank nochmals - eine tolle Überraschung!
Mo, 8. Juli 2019 Leinen los! Wir verabschieden uns von Hanspeter, der unser Auto zurück
in die Schweiz fährt. Herzlichen Dank für diesen Service!
Gegen Mittag laufen
wir durch den Kanal in die Biskaya aus.
Unser Ziel: Cascais. Wir rechnen mit 4 -5 Tagen. Unterwegs lernen
wir unser Schiff unter verschiedenen Bedingungen kennen und bedienen. Von Flaute
unter Motor bis 30 Knoten Wind mit zwei Reffs.
Es braucht zwei Tage, bis wir uns an die Schiffsbewegungen
gewöhnt haben und wir in den Bordalltag finden.
Das Leben auf einem Katamaran
ist komfortabler als auf einem Einrümpfer.
Die
Delfine lassen auf sich warten, doch dann besuchen sie uns mehrmals täglich.
Schwierige Bedingungen vor Porto: Mitten in der Nacht spielen wir "Fangis" mit den Gewitterstürmen. Sie sind auf dem Radar gut zu erkennen.
Es blitzt, hat eine unangenehme Kreuzsee, viel Verkehr
und dann hat auch unser AIS/VHF einen Aussetzer.
Sa, 13. Juli 2019 Cascais
2013 haben wir in Cascais mit Edelweiss und Maris eine
wunderschöne Zeit verbracht. Wir freuen uns auf diesen schönen Ort.
ocean5
liegt gut geschützt und beobachtet von unzähligen Möwen im hinteren Teil des Hafens.
Es hat sich nicht viel verändert in Cascais in den letzten
sechs Jahren. Die Pflastersteine sind immer noch rutschig.
Santini
Ein absolutes MUSS. Einmal täglich überprüfen wir
die Qualität der Gelati Più Fini del Mondo.
Mariel ist derweil in Barcelona und
trifft ehemalige Klassenkameradinnen aus den USA und Belgien.
Statt
der vorhergesagten 25kn weht es konstant mit 30 – 35kn. Dazu kommen drei Meter
hohe, brechende Wellen.
Wir segeln mit zwei Reffs im Gross und 60% Genua.
Mit
15kn surfen wir die Wellen hinunter. In den ersten 12 Stunden schaffen wir 92
Seemeilen.
Schöner Sonnenaufgang als Entschädigung für eine
schreckliche Nacht.
Kaum um das Wind und Wellen aus Norden abschirmende Cabo de
Sao Vincent herum, herrschen bald ruhige Verhältnisse. Wir können uns erholen.
Fr, 19.Juli 2019 Cadiz
Die Marina Puerto America ist nichts Besonderes.
Zwanzig
Minuten sind es zu Fuss in die schöne Altstadt von Cadiz. Trotz der Hitze
machen wir einen ausgedehnten Stadtrundgang.
Es ist extrem heiss. Da hilft nur eins: ab ins Wasser und
danach in die Siesta.
Erst um zehn Uhr abends spazieren wir nochmals in die
Stadt (was macht man nicht alles für Gelati). Nun spielt sich das Leben hier
draussen ab. Mehr als 26'000 Schritte haben wir heute gemacht.
Es hat keinen Wind und wir müssen die ganze Strecke nach Gibraltar motoren.
Die Einfahrt nach Gibraltar wird zur Herausforderung. Aus allen
Richtungen kommen Tanker, Cargoschiffe und Schnellfähren.
So, 20. Juli
2019 Gibraltar
Nach einer ruhigen Nacht in der Queensway Quay Marina
(Bildmitte) starten wir mit Eggs Benedict in den Tag.
Dann geht es mit der Gondel auf «The
Rock».
Auf dem Berg leben ein paar hundert Berberaffen.
Diese sind
sehr geschickt im Öffnen von Rucksäcken, um schnell rein zu greifen und sich etwas
essbares zu ergattern.
Es ist drückend heiss und wir sind froh um jedes Lüftchen.
Die Frage, ob Gibraltar nun englisch oder spanisch ist, wird
vor Ort ganz klar beantwortet: british, british, british!
Mo, 22. Juli 2019 Benalmadena
Wir sind in einen absoluten Touristen-Hotspot geraten: Tausende zirkulieren in der Marina mit Hotels, Restaurants, Bars und
Geschäften.
Daneben befindet sich ein Strand, wir baden ein erstes Mal im
Mittelmeer.
Catch of the Day
Wir sind auf dem Weg nach Italien. Plötzlich sehen wir einen orangen Punkt im Wasser treiben. Wir brauchen tatsächlich noch einen Kugelfender.
Doch was wir aus dem Meer fischen, ist dann doch etwas zu gross für unser Boot.
Clowns
Uns begleitet eine Gruppe verspielter Delfine. Immer wieder
springen sie aus dem Wasser.
Einer hat wohl mal entdeckt, dass man auch rückwärts
springen kann.
Plötzlich sehen wir hinter uns eine Gruppe Schweinswale.
Wir
drosseln die Geschwindigkeit, damit sie zu uns aufschliessen.
Über eine halbe
Stunde schwimmt die Gruppe von zwanzig Tieren vor unserem Bug.
Di, 30. Juli 2019 Palermo
Die Überfahrt ist zäh, wir müssen zu viel motoren. Wir entscheiden
uns deshalb, auf Malta zu verzichten und stattdessen Palermo anzulaufen.
Es ist
schon spät, als wir endlich ankommen.
Genau das, was wir jetzt brauchen!
Der Marinero der
Si.Ti.Mar Marina reserviert für uns einen Tisch im Funnaco, der angeblich
besten Pizzeria von Palermo.
Auch das haben wir vermisst. Wir decken uns deshalb mit viel
frischen Früchten vom Markt ein.
Palermo gefällt uns gut. Die Menschen sind stolz, freundlich
und scheinen das Leben zu geniessen.
Wir fühlen uns willkommen und sicher.
Do, 1. August 2019 Feuerwerk
Und zwar ein ganz Besonderes!
Schon von weitem riechen
und sehen wir die Eruptionen des
Strombolis. Ein eindrückliches Schauspiel.
Ex-Antares
In der Strasse von Messina begegnen wir Ikiro, unserer Etap
46. Schön, sie in action zu sehen.
Wir plaudern kurz mit Andy über VHF. 2020
wollen sie wieder den Atlantik überqueren.